Meine Nachbarin war erst vor ein paar Monaten in unsere Gegend gezogen und ich verstand mich auf Anhieb sehr gut mit ihr. Eines Tages bat sie mich auf ihre Katzen aufzupassen, während sie auf Reisen ist. Da sie ganze zwei Wochen weg sein würde und es nicht mehr geschafft hat, Vorräte für ihre Vierbeiner zu besorgen, bat sie mich, bald neues Katzenfutter kaufen zu gehen. Ihre Katzen bekommen ein spezielles Futter, welches ich nur im Tierfachhandel bekomme, der sich 20 Kilometer entfernt befindet. Kein Problem, versicherte ich ihr und setzte mich bald nach ihrer Abreise selbst in den Wagen, um besagtes Futter zu besorgen.

Katzenfutter reicht für zehn Wochen

Meine Nachbarin pflegte drei Katzen, deswegen beschloss ich, lieber mehr mitzunehmen, damit ich in den zwei Wochen nicht noch ein zweites Mal fahren muss. Als ich an der Kasse stand und bezahlen wollte, schaute mich die Kassiererin mit neugierigen Augen an. Wie viele Katzen ich denn zuhause hätte, da ich Unmengen an Katzenfutter kaufen wollte. Drei, sagte ich, und es sollte für zwei Wochen reichen. Da konnte sich die Kassiererin ein Lächeln nicht verkneifen und verriet mir, dass die Mengen locker für zehn Monate reichen, da es ein sehr ergiebiges Spezialfutter ist und man nur kleine Mengen verfüttern muss. Ich war froh über ihren Rat, denn im Kopf habe ich mich schon gefragt, wie sich meine Nachbarin jedes Mal so ein teures Futter für ihre Katzen leisten kann. Da hatte ich wieder mal etwas dazugelernt während dem Einkaufen.

Zwei ruhige Wochen gehen zu Ende

Die nächsten Tage vergingen ohne besondere Vorkommnisse. Ich schaute dreimal am Tag vorbei, füllte die Fressnäpfe auf, gab ihnen frisches Wasser und reinigte die Katzentoilette. Meistens nahm ich mir auch Zeit um mit ihnen zu spielen. Leider erlaubte meine leichte Katzenhaarallergie nicht, dass ich immer ewig bei den Kätzchen blieb. Dennoch beruhigte mich das sanfte Schnurren, wenn ich ihnen den Kopf kraulte. Man sagt Katzen ja eine beruhigende Wirkung nach, also das Streicheln einer Katze. Glücklicherweise war in diesem Monat Homeoffice angesagt, so dass ich ohne Probleme meine Wohnung kurz verlassen konnte, um nach den Haustieren zu sehen. Meine Nachbarin kam nach zwei Wochen gut erholt von ihrem Trip zurück und brachte mir ein paar Ohrringe, die sie auf einem Markt gesehen hatte, mit, als Dank für meine Unterstützung. Ich war sehr gerührt von dieser Geste und erklärte mich bereit, auch in Zukunft auf ihre Katzen aufzupassen, wenn sie auf Reisen gehen wollte.